47 Karim El Gawhary 11112020
...über den Mut loszulassen

18.3.2022 

Ärgere Dich nie über Dein Pferd; Du könntest Dich genauso gut über Dein Spiegelbild ärgern. - Rudolf C. Binding

"Wenn man Dir gibt, dann nimm, wenn man Dir nimmt dann schrei!", hat mir eine Freundin einmal gesagt.

Das stimmt schon in seinen Grundzügen.
Aber ganz so einfach ist es aus meiner Sicht nicht.

Warum?
Ich denke, es hat etwas damit zu tun, dass ich mit 17 Jahren von daheim ausgezogen bin und seither auf eigenen Beinen stehe.
Alles, was ich bin und hab, habe ich mir selbst erarbeitet.

Ich bin damals mit nichts als einer Matratze, einem Häferl und einem klapprigen Kasten ausgezogen. Der Kasten ließ sich leider nicht wieder aufbauen.
Warum bin ich ausgezogen?
Die Antwort lautet: "...um das, was mir nicht gut tut, loszulassen." 
Rückblickend meine ich: "Das war ganz schön mutig!" Aber ich tat es einfach. Folgte diesem Bedürfnis.
Und es lief auch ganz gut. Ich lebte bescheiden, dafür aber eben in Ruhe und Freiheit.  - Vorerst.

"Leben und leben lassen" war damals mein Motto; doch schon bald sollte sich herausstellen, dass das nirgendswo so einfach funktioniert.
Denn je mehr Du andere lässt (um Toleranz, Verständnis und/ oder Liebe zum Ausdruck zu bringen) - desto weniger lassen sie Dich!
WIESO IST DAS SO?
Es gibt doch den Spruch: Was Du nicht willst, das man Dir tut, das füge keinem anderen zu!?

Es geht um Kontrolle.
Es geht um Macht!
Macht bietet die Möglichkeit, über andere zu verfügen, um seine eigenen Ziele zu verwirklichen. 
Diese Art der Übergriffigkeit ermöglicht es auch, z.B. die eigene Unfähigkeit zu verbergen oder eigene Anstrengungen zu reduzieren.
Besonders interessant finde ich dazu die Aussage von Körpersprache-Experte Stefan Verra im #Talk2Me Podcast-Interview #104; er sagt:
"Der Grund im "Willen zur Macht" liegt darin, dass Menschen (besonders Politiker) ein unglaubliches Bedürfnis nach Aufmerksamkeit und Beachtung haben."

Und wie erlangt man MACHT über Andere?
NIMM ihnen ihre Freiheit und
GIB IHNEN aber auch etwas, das sie von Dir abhängig macht und/ oder Vertrauen schafft.
Das können materielle Dinge genauso wie immateriele Dinge sein, also z.B., die Aussicht auf Ruhe, Freundschaft, Zugehörigkeit etc.

Ich finde, am Beispiel Mobbing lässt sich das besonders gut demonstrieren:
Passt Du  - warum auch immer - nicht in die Gruppe/ bist Du nicht Mainstream - 
wirst Du zuerst belächelt.
Hilft das nicht, wirst Du ignoriert.
Passt Du Dich dann immer noch nicht an, wirst Du bekämpft.
- Bis Du nicht mehr kannst! 

- Oder, Du sitzt das Ganze aus! 
Wenn mir mein Großvater ANTON HEINRICH SCHÜTZE etwas für mein Leben mitgegeben hat, dann:
"Aufgeben tuat ma nua an Briaf!" ;-)

- bedeutet für mich:
Charakterstärke zeigen!
Mich für MICH/ meine Lebensfreude auf die Hinterbeine stellen!
Denn JEDER und JEDE hat das Recht, sich wohlzufühlen! (Hab ich bei einem ORF-Seminar gelernt ;-))

Leider sind wir aber manchmal in so einem Strudel voller Sorgen und Ängste gefangen,
dass wir A gar nicht mehr wissen, wie schön sich Lebensfreude anfühlt
und B nur mehr kämpfen/ funktionieren, um nicht zu ertrinken;
anstatt STOP zu sagen, inne zu halten und  zu reflektieren. Denn auch das kostet so viel Kraft.

Mein Pferd SAGT mir genau das: "STOP!" 
Und manchmal ärgere ich mich dann über mich selbst, - weil ich es doch  - bitte schön - eigentlich besser weiß!?

Aber dann reiß ich mich zusammen und bin mutig - denn ich verstehe: SO WIRD ES NICHT BESSER!

  • Ich schiebe also meine Ängste zur Seite/ lasse sie los,
  • sammle mich im Hier und Jetzt,
  • atme dann bewusst durch
  • und gebe ihm, was er braucht, um MIR gefallen zu wollen:
    ein entspanntes MITEINANDER durch Rücksicht auf unser BEIDER Bedürfnisse.

 

Und siehe da:
es harmoniert. Es läuft wie geschmiert!
Er schnaubt ab und galoppiert zufrieden seine Runden.

SO fühlt sich FREIHEIT an! 
It´s easy to give in to your fear...
CLICK When you believe! Whitney Houston & Mariah Carey


FORTSETZUNG FOLGT 🐴


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